Die Sage von Welkers Welkers und die Riesenforelle

1493 im kleinen Dorf Welkers Die Sage von Welkers und der Riesenforelle

Es war eine ruhige Sommernacht im Jahr 1493 im kleinen Dorf Welkers, als ein kleiner Junge namens Kilian aus seinem Bett aufstand und sich auf den Weg zum Fluss Namens Fulda machte. Sein Vater war schwer krank und konnte nicht arbeiten, und seine Mutter und seine ältere Schwester waren zu beschäftigt damit, sich um ihn und seinen Vater zu kümmern, um Fische zu fangen. Kilian hatte beschlossen, Fische zu fangen, um seine Familie zu ernähren.

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Kilian unterwegs zum Langen Steg in Welkers
Er ging jeden Tag auf den langen Steinsteg, der den Mühlgraben der Fulda überspannte, und warf seine Angel aus. Doch er fing immer nur kleine Fische, die nicht ausreichten, um seine Familie satt zu machen. Eines Tages, als Kilian gerade am Steinsteg fischte, tauchte plötzlich ein alter grauhaariger Mann auf. Er trug eine Tasche bei sich und fragte Kilian, was er hier mache. Kilian erklärte ihm seine Situation und der alte Mann hörte ihm aufmerksam zu. Daraufhin antwortete er: "Ich sehe, dass du ein tapferer Junge bist und hart arbeitest, um deine Familie zu unterstützen. Ich werde dir helfen, damit du immer genug Fische zum Essen hast. Lass mich den Steg überqueren und du wirst bei jedem Vollmond sehr große und viele Fische fangen." Kilian war verblüfft. "Wie können Sie das wissen?" fragte er den alten Mann. "Vertraue mir einfach", sagte der alte Mann und machte sich auf den Weg über den Steg. Kilian beobachtete, wie der Mann verschwand, und wusste nicht, was er davon halten sollte. In der Nacht des nächsten Vollmonds machte sich Kilian erneut auf den Weg zum langen Steinsteg. Er war gespannt darauf, ob das Versprechen des alten Mannes wahr werden würde. Er warf seine Angel aus und wartete geduldig. Es dauerte nicht lange, bis er den ersten großen Fisch an der Angel hatte. Und dann noch einen und noch einen. Bald hatte er eine Menge Fische gefangen, die groß genug waren, um seine Familie satt zu machen. Doch dann hatte er eine riesige Forelle an der Angel, die so stark war, dass sie den Jungen vom Steg riss und ihn in die Fluten der Fulda zog. Kilian kämpfte verzweifelt, um den Fisch an Land zu ziehen, und schließlich gelang es ihm, ihn mit letzter Kraft zu fangen. Nachdem Kilian seine große Forelle gefangen hatte, war er überglücklich und rannte schnell nach Hause, um sie seiner Familie zu zeigen. Seine Mutter und sein Vater waren sehr überrascht, als sie die Größe der Forelle sahen, und waren froh darüber, dass sie genug Essen für die nächsten Tage hatten. Kilians Schwester war ebenfalls sehr dankbar und half ihm, die Forelle zu putzen und zu räuchern. Dankbar für die Fischgeschenke, entschieden Kilians Eltern und Geschwister, eine Kapelle zu bauen. Sie errichteten sie am Ufer des Flusses der Fulda in der Nähe des Stegs, an dem Kilian immer angeln ging.
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Kilians Eltern erricheten 1493 die Kapelle am Ufer der Fulda aus Dankbarkeit für die vielen Forellen
Diese Kapelle war die erste im Dorf Welkers und ein wichtiger Teil des Kapellenweges für die Heimbucher und Vogelberger sowie für die Welkerser aus dem Dorf, ein wichtiger Bestandteil des Bronnpfades, der zu der einzigen offenen Wasserstelle, dem „Sänge Börn“, führte. Der untere Bronnpfad ging über den langen Steg und die Wiesen bis an den Bronnsteg über die kleine Wanne. In den folgenden Jahren ging Kilian jeden Vollmond auf den Steinsteg, um zu angeln, und jedes Mal fand er, dass er mehr und größere Fische fing. Seine Familie war dankbar für das Essen und das Geld, das sie durch den Verkauf der Fische verdienen konnten. Kilians Fähigkeiten als Angler verbreiteten sich schnell im Dorf und bald kamen auch andere Bewohner zu ihm und baten ihn, für sie zu fischen. Kilian half gerne aus und war froh, dass er seiner Familie auf diese Weise helfen konnte. Mit der Zeit wurde er jedoch immer bekannter und es kamen sogar Fremde aus anderen Dörfern, um von ihm zu lernen und Fische zu fangen. Eines Tages, als Kilian wieder am Steinsteg angeln wollte, traf er auf einen Mann, der in seltsame Kleidung gehüllt war und ihm eine Karte zeigte. Der Mann behauptete, dass er ein Gelehrter aus einer fernen Stadt Fulda sei und dass er nach Welkers gekommen ist, um die Wahrheit über eine alte Legende zu finden, die von einem geheimnisvollen alten Mann erzählte, der einem Jungen geholfen hatte, einen riesigen Fisch zu fangen. Kilian war verblüfft, als er von dieser Legende hörte, denn er erinnerte sich genau an den alten Mann, der ihm geholfen hatte. Der Gelehrte war ebenfalls erstaunt und bat Kilian, ihm alles über seine Begegnung mit dem alten Mann zu erzählen. Kilian erzählte dem Gelehrten alles, was er wusste, und gemeinsam beschlossen sie, die Legende zu erforschen. Sie reisten durch das Land und sprachen mit vielen Menschen, um mehr über die Legende zu erfahren.
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Kloster von Johannesberg
Schließlich gelangten sie zu einem alten Kloster, das tief in den Wäldern von Fulda verborgen war. Dort trafen sie auf einen weisen Mönch, der ihnen erzählte, dass die Legende tatsächlich wahr war. Es stellte sich heraus, dass der alte Mann, der Kilian geholfen hatte, in Wirklichkeit ein Engel war, der vom Himmel gesandt worden ist, um dem Jungen zu helfen. Der Engel hatte Kilian nicht nur gezeigt, wie er Fische fangen konnte, sondern ihm auch eine Botschaft gegeben, die ihm helfen sollte, seine Familie zu unterstützen und ein glückliches Leben zu führen. Kilian und der Gelehrte waren erstaunt über diese Erkenntnis und beschlossen, nach Welkers zurückzukehren und die Dorfbewohner über die Wahrheit der Legende aufzuklären.
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Das kleine Dorf Welkers
Sie erzählten jedem, der zuhören wollte, die Geschichte des Engels und des Anglerjungen. Die Zeit verging, und Kilian wuchs zu einem gestandenen Mann heran. Er heiratete eine junge Frau namens Anna, und gemeinsam hatten sie drei Kinder. Kilian war bekannt im Dorf als begnadeter Fischer und als harter Arbeiter. Er half oft auf den Feldern der Nachbarn aus und sorgte dafür, dass sie immer genug zu essen hatten. Tages jedoch erkrankte Kilian schwer. Seine Familie war am Boden zerstört und bangte um sein Leben. Die Dorfbewohner versammelten sich in der kleinen Kapelle, die Kilians Familie einst gebaut hatte, um für ihn zu beten. Doch trotz aller Gebete schien es, als würde Kilian immer schwächer werden. Anna und ihre Kinder beteten unentwegt für seine Genesung, aber es schien keine Besserung in Sicht zu sein. Eines Nachts jedoch hatte Kilian einen Traum, in dem ihm ein Engel erschien. Der Engel sagte ihm, dass er sich auf eine Reise begeben müsse, um seine Gesundheit wiederzuerlangen. Kilian wusste nicht, was er von diesem Traum halten sollte, aber er beschloss, ihm zu folgen. Er verabschiedete sich von seiner Familie und machte sich auf den Weg. Er wusste nicht, wo ihn seine Reise hinführen würde, aber er vertraute darauf, dass der Engel ihn führen würde. Er reiste tagelang durch Wälder und über Berge und traf unterwegs auf viele Menschen, die ihm von ihren eigenen Problemen erzählten. Kilian half ihnen, so gut er konnte, und sie dankten ihm dafür. Er fand auch viele kleine Dörfer, die ihn aufnahmen und ihm Nahrung und Unterkunft boten. Eines Tages erreichte er eine Stadt Kissingen. Dort traf er auf einen alten Mann, der ihm von einem heilenden Brunnen erzählte, der in den Bergen in der Nähe des Ortes zu finden war. Der alte Mann erklärte ihm den Weg dorthin und Kilian beschloss, ihn zu finden.
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Kilian unterwegs zum Sauer-Brunnen bei Kissingen
Nach einer langen Wanderung durch die Berge fand Kilian schließlich den heilenden Brunnen den man Sauer-Brunnen nannte. Er trank von dem Wasser und fühlte, wie seine Kräfte zurückkehrten. Seine Krankheit war verschwunden, und er fühlte sich so stark wie noch nie zuvor. Kilian wusste, dass er sich auf den Weg zurück nach Welkers machen musste. Er wollte seiner Familie und den Dorfbewohnern zeigen, dass es Hoffnung gab und dass man immer weiterkämpfen sollte, selbst in den dunkelsten Momenten. Als er schließlich nach Welkers zurückkehrte, wurde er von seiner Familie und den Dorfbewohnern mit offenen Armen empfangen. Sie waren erstaunt, wie gesund und stark er aussah. Kilian erzählte ihnen von seiner Reise und dem heilenden Brunnen und wie er sich dank seiner Entschlossenheit und des Glaubens an sich selbst wieder erholt hatte.
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Das kleine Dorf Welkers
Im Laufe der Zeit veränderte sich Kilians Leben. Sein Sohn Heinrich, ein ebenso leidenschaftlicher Fischer wie er, lernte alles, was sein Vater ihm beibrachte. Das Angeln wurde zu einem wichtigen Bestandteil der Familie und sie genossen es, gemeinsam an den Ufern der Fulda zu angeln.
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Kilians Sohn Heinrich beim Fischen
Kilian hatte viel erreicht und hatte eine glückliche Familie, aber er fühlte, dass er noch etwas tun musste, bevor er starb. Kilian hatte wieder einen Traum, in dem ihm ein Engel erschien und ihm sagte, dass er etwas Besonderes tun müsste, das die Menschen noch lange nach seinem Tod ehren würden. Am nächsten Morgen stand Kilian auf und beschloss, die Kapelle, die seine Familie vor vielen Jahren erbaut hatte, zu erweitern und zu renovieren. Er bat um Spenden von den Dorfbewohnern und verbrachte den Rest seines Lebens damit, daran zu arbeiten.
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Die renovierte Kapelle im Dorf Welkers
Als Kilian im hohen Alter starb, wurde er in der Kapelle beigesetzt, die er so sehr geliebt hatte. Seine Familie und die Dorfbewohner von Welkers bewahrten die Erinnerung an den Jungen, der einst so tapfer gekämpft hatte, um seine Familie zu ernähren, und der durch ein Wunder beschenkt worden war.
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Das Grab Kilians in der Dorfkapelle Welkers
Seine Geschichte wurde von Generation zu Generation weitergegeben und inspirierte viele Menschen, an das Gute im Leben zu glauben und auf wundersame Weise beschenkt zu werden. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kapelle mehrmals erweitert und renoviert. Die Menschen in Welkers betrachteten sie als heiligen Ort und sie spielte eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Im Jahr 1789 wurde die Kapelle erweitert und umgebaut, um den Bedürfnissen der wachsenden Gemeinde gerecht zu werden. 1898 wurde die Kapelle schließlich abgerissen, um Platz für eine größere Kirche zu machen. Die Menschen in Welkers waren traurig darüber, aber sie wussten, dass die neue Kirche ihnen eine bessere Möglichkeit geben würde, Gott zu verehren und ihre Gemeinschaft zu stärken. Die neue Kirche wurde im Frühjahr 1899 erbaut und war ein prächtiges Gebäude, das die Schönheit und das Erbe von Welkers widerspiegelte. Aber im Laufe der Jahre wurde auch diese Kirche beschädigt und musste schließlich abgerissen werden. Im Jahr 1970 wurde die dritte Kirche von Welkers gebaut, die bis heute steht und die Menschen in der Gegend vereint. Die Legende des Anglerjungen Kilians lebt jedoch weiter und wird noch lange Zeit in der Erinnerung der Menschen in Welkers und der Umgebung bleiben. Sie erinnert uns daran, wie wichtig es ist, für unsere Familie zu sorgen und füreinander da zu sein.

Die Sage um den Fischerjungen Kilian und die riesen Forelle von Welkers Autor/Artist

Weitere Bildmotive mit Kilian beim Fischen am langen Steinsteg. Michael O.A. Klapper
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